Bevor ich auf die SFZ Player und die Software eingehe, hier erst einmal eine Erklärung, was es mit dem SFZ Datei Format eigentlich auf sich hat. Im “musix-wiki.org” steht folgendes:
Das sfz-Format definiert, wie eine Sammlung von Samples (sog. “Soundlibrary” oder “Sample-Bibliothek”) zum Abspielen arrangiert ist. Das sfz-Format ist frei (auch für die kommerzielle Verwendung!), einfach, minimalistisch und erweiterbar. Flexibilität und Qualität sind Markenzeichen dieses Formats.
Sample-Bibliotheken (auch sample-libraries genannt) im sfz-Format kann man sehr gut mit dem Linux Sampler abspielen lassen.
In der sfz-Datei hat man die Möglichkeit, den Klang wie mit einem Effektgerät zu beeinflussen. Wie man das und noch viel mehr bewerkstelligt, und welche Befehle (opcodes genannt) im sfz-Format zur Verfügung stehen, wird auf der Seite von Cakewalk besprochen. Ich empfehle den direkten Weg über die sfz-Dateien mit einem Texteditor, auch wenn GUIs (s. Links weiter unten) am Anfang etwas bequemer und einfacher erscheinen.
Die wichtigsten Features des sfz-Formats:
- Samples jedweder bit-depth (8/16/24/32-bit), mono oder stereo
- sfz beherrscht wav und ogg
- Samples mit jeder samplerate (z.B. 44.1k, 48k, 88.2k, 96k, 176.4k, 192k, 384k)
- Komporimierte und Loop samples.
- Unbegrenzte keyboard splits und layers
- Unbegrenzte velocity splits und -layers
- Unbegrenzte regions, basierend auf MIDI Controller und internen generators (random, sequence counters)
- Sample playback mit MIDI control events
- Unbegrenzte unidirectional und bidirectional exclusive-regions
- Unbegrenzte release trigger regions mit release trigger attenuation control
- Unbegrenzte crossfade controls
- Trigger auf first-note und legato notes
- Sample playback synchronisiert zum host-Tempo
- Envelope Generators für pitch, filter und amplifier
- LFO für pitch, filter und amplifier
Links
- Basics – wie man eine eigene Klangbibliothek mittels Samples und sfz-Dateien erstellen kann – inklusive vollständiger Befehls-Syntax.
- sfZed
– Editor für sfz-Dateien. - sfz-toolbox
- SFZ Program Editor – SFZ und LM4 VSTi kompatibel
Die Player:
SFZ Player gibt es einige. Ich möchte hier 3 vorstellen.
Der SFZ-Player:
Der SFZ-Player, den man bei Cakewalk herunter laden kann, ist der einfachste von den 3 Playern. Er arbeitet mit 32 BIT und kann nur als VST Plugin in einer DAW genutzt werden.
Ich habe den SFZ-Player in einer Daw gestartet und auf einen zweiten Monitor gezogen. Unten ist der Ordner der Sonatina Software zu sehen. Wenn ich darin einen Doppelklick auf eines der Instrumente mache, wird dieses in den SFZ-Player geladen.
Der Alchemy Player von Camel Audio:
Bei der kostenlosen Version des Alchemy-Players (genau wie bei der Bezahlversion), handelt es sich im Grunde genommen nicht um einen simplen Player, sondern um einen ausgewachsenen Synthesizer. In der kostenlosen Version sind 200 Samples enthalten, in der Bezahlversion sind es, glaube ich, 450 Samples. Wenn man sich bei Camel Audio registriert, kann man noch weitere 50 Samples gratis herunter laden und installieren. Der Player arbeitet entweder mit 32, oder 64 BIT und kann nur als Plugin in einer DAW genutzt werden. Man kann auch weitere SFZ Software in den Player laden.
Die Benutzeroberfläche ist sehr übersichtlich. Und auf den ersten Blick vermutet man nicht, welche Möglichkeiten in dieser Software stecken. Achtung: Für Soundtüftler besteht hier Suchtgefahr! Zum Glück gibt es eine ziemlich ausführliche Anleitung im PDF Format.
Den Alchemy Player gibt es leider nicht mehr, da die Firma Camel Audio komplett an Apple verkauft wurde. Alchemy ist jetzt Teil der Logic Pro X DAW.
Der Sforzando Player von Plogue:
Der Sforzando-Player von Plogue ist mein Lieblingsplayer. Er arbeitet mit 32 und 64 BIT und kann sowohl in einer DAW, als Plugin, aber auch Stand Alone genutzt werden. Neben den eigenen Samples, kann man sich noch einige Samples von ARIA herunterladen. Zudem ist es möglich andere Samples über die Import Funktion zu laden.
Eine sehr interessante Möglichkeit für Tüftler, die sich mit dem SFZ Format auskennen, ist die Möglichkeit, den geladenen Sample in einem Texteditor zu öffnen und ihn darin zu bearbeiten. Damit das funktioniert, muß man in Windows das SFZ Format mit einem Texteditor verknüpfen, damit das Format von diesem als Standardanwendung geöffnet wird.
Hier sieht man die Free ARIA Sounds. Über “Import” kann man auch andere Samples laden. Unter “User” kann man auch eigene Samples abspeichern und laden.
Hier noch ein paar weitere Alchemy Samples von Camel Audio. Diese hat der Player bei der Installation selbständig gefunden. Auch für den Sforzando-Player gibt es eine Anleitung im PDF Format.
Zampler//RX:
Der Zampler//RX ist in 32 und 64 BIT für Mac und PC erhältlich und ist kostenlos. Er wurde bei Synapse Audio entwickelt und hat einige LFO’s, sowie diverse Filter an Bord. Es gibt verschiedene Ausführungen z.B. von Delamar und von Plugin Boutique. Der eine hat eine dunkle GUI, der andere eine helle.
Hier die Links für den Download:
http://www.zampler.de/#downloads
http://www.pluginboutique.com/product/4-synth/951-zampler
Die Sonatina-Symphonic-Orchestra Software:
Es muß nicht immer teure Software sein, die auch noch massig Speicherplatz auf der Festplatte beansprucht. Das Sonatina-Symphonic-Orchestra ist kostenlos und ist mit 440 MB als Download recht klein. Trotzdem hat man damit ein vollwertiges Orchester auf dem Rechner.
Die Software bietet von den Bläsern bis zu Streichern und Percussion alles, was man für ein orchestrales Arrangement so braucht. Und der Klang ist wirklich gut.
Hier noch die Links zu den einzelnen Playern und zur Software:
Cakewalk hat den SFZ Player von der Seite entfernt. Ich habe aber einen Link zu einer Seite gefunden, wo man ihn noch runter laden kann.