Linux als Studiosoftware

tuxLinux als Studio Software zu nutzen, ist eher die Ausnahme. Es gibt verschiedene, speziell dafür zusammengestellte Distributionen, die das ändern sollen. Einige davon habe ich getestet.

 

Linux ist eigentlich für ganz andere Aufgaben entwickelt und erst nach und nach für Aufgaben wie Musik, Video und Bildbearbeitung entdeckt und „aufgemotzt“ worden.

Früher war es auch zweifelhaft, ob man seine Hardware unter Linux verwenden kann. Seit einiger Zeit ist aber eine neue Kernel Generation (3.x.x) in den meisten Linux Varianten am Werk, welche wohl mehr als 90 Prozent an Hardware erkennen sollte.

 

Man kann alle vorgestelltem Versionen als so genannte Live DVD verwenden. Das heißt, sie lassen sich, nach dem man sich das Image heruntergeladen und auf eine DVD gebrannt hat, von der DVD starten. Das reicht zum probieren erst mal, auch wenn es etwas langsam läuft. Eine Alternative ist, dass man das Image auf einen USB Stick installiert. Anleitungen dazu findet man auf den entsprechenden Internetseiten. Ich habe die Erfahrung gemacht, das es mit einem 4 GB USB Stick am besten funktioniert. Größere Sticks mit 8, oder gar 16 GB, werden meist nicht erkannt.

AV Linux 6:

Diese spezielle Linux Version ist mit einigen guten Tools ausgestattet. Allerdings gibt es 3 Wermutstropfen. Zum einen ist das die letzte Version, denn AV-Linux wird nicht mehr weiter entwickelt. Zweitens gibt es AV-Linux nur in englisch. Und drittens gibt es nur eine 32BIT Version. Drittens kann aber relativiert werden, da Linux sehr viel besser mit Ressourcen umgeht, als es Windows tut. So sollte auch eine 32BIT Version für die meisten Aufgaben ausreichen.

Ubuntu Studio:

Für Anfänger ist das wohl die beste Möglichkeit, um sich in die Materie einzuarbeiten. Es gibt eine deutschsprachige Version und ein hilfreiches Forum wo man Informationen findet und Fragen stellen kann.

Dream Studio:

Ebenfalls empfehlenswert ist diese Studio Version.

 

 

 

Eine nicht ganz vollständige Liste mit Studio Versionen findet ihr hier: Link

Da werden auch einige Versionen gelistet, die schon ziemlich lange nicht mehr aktuell sind. Wenn ihr einen älteren PC und auch sonst ältere Hardware, wie zum Beispiel ein Audio Interface habt, könnte da was für euch dabei sein. Jedenfalls sind bei diesen Versionen die Ansprüche an den PC sehr gering.

Was ist an Software in den meisten Linux Studio Versionen enthalten? Hier ist eine Liste:

 

Das Herzstück für die Musikproduktion in Linux ist “Jack” das steht für “Audio Connection Kit”. Damit werden Sequenzer wie Adur, oder auch Rosegarden mit Instrumenten, oder Plugins verbunden. Es erinnert ein wenig an einen alten Schaltkasten bei der Post, wo das “Fräulein vom Amt” mittels  Bananenstecker die Verbindungen händisch herstellte. Zusätzlich findet man noch Software zur Video- und zur Bildbearbeitung.

 

Wer sich richtig gut mit Linux auskennt, kann sich auch selber seine eigene Linux Studio Software zusammenstellen und diese dann mit einem so genannten „real time kernel“ versehen. Diese Kernel sind für geringe Latenzzeiten optimiert.

 

Leider fehlt in einigen, neueren Studio Versionen das „Rakarrack“ Gitarren Effekt Rack. Das solltet ihr unbedingt nachinstallieren. Infos dazu findet ihr hier: Link

Fazit:

Es ist nicht ganz einfach, Linux im Studio einzusetzen. Gute Kenntnisse des Betriebssystems sind Voraussetzung. Puristen werden die Nase rümpfen, denn wenn man VST Plugins verwenden will, kommt man um die Installation der Windows Emulation “Wine” nicht herum. Da aber (fast) alles kostenlos ist und sich durch die Live Versionen die Software auch ohne Installation testen lässt, lohnt es sich auf jeden Fall mal einen Blick auf die eine, oder andere Version zu werfen.

 

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