Testbericht – Arturia KeyLab 88 Black Edition Masterkeyboard

Einige Leser werden sich wundern, wieso ich einen Testbericht über das Arturia KeyLab 88 Masterkeyboard schreibe, denn außer der anderen Lackierung ist das Keyboard identisch, mit dem weißen Zwilling. Ja, es stimmt, es gibt eine ganze Reihe an Testberichten zu diesem Keyboard und die meisten davon habe ich gelesen. Und nicht nur das, ich habe mir auch die Videos dazu und bei den großen Versendern die Kundenmeinungen angesehen.


Ein Grund für den Testbericht ist, dass das Angebot an guten und einigermassen bezahlbaren Masterkeyboards mit 88 Tasten in den letzten Jahren massiv abgenommen hat. Von daher ist es, meiner Meinung nach, nicht verkehrt, hin und wieder daran zu erinnern, das es solche Keyboards noch gibt.

Was nun das Arturia KeyLab 88 betrifft, haben wir es hier mit einem sehr gut verarbeitetem Keyboard zu tun, das in einem Aluminiumgehäuse steckt und, so weit ich mich noch recht an das KeyLab 61 erinnere, dessen Seitenteile aus Holz noch ein paar Millimenter dicker sind, als bei dem kleineren Geschwister. Zudem hat es eine gewichtete Tastatur (FX/100) von Fatar, welche mit einstellbarem Aftertouch ausgestattet ist.

Bei den Kundenmeinungen fiel mir auf, das einige Leute sich über das Gewicht von 15 KG netto, ohne Verpackung, echauffiert haben. Wer die 15 KG mit dem Gewicht eines halbwegs guten Stage Piano vergleicht, wird feststellen, dass das Arturia mindestens 5 KG leichter ist.

Ein weiterer Kritikpunkt, der sowohl in den Testberichten, als auch bei den Kundenmeinungen zu lesen ist, betrifft das zu laute Geräusch der Tastatur. Hier muss ich widersprechen! Es wurde wohl ein Haar in der Suppe gesucht, um überhaupt etwas negatives über das Keyboard schreiben zu können. Ich habe derzeit noch ein Novation Impulse 61, mit leicht gewichteter Tastatur hier stehen und finde den Lautstärkeunterschied absolut nicht gravierend. Außerdem wunderte es mich, das in den Videos keinerlei Geräusch des Tastenanschlags zu hören ist.

Ein weiteres Plus des Arturia ist die Software, welche mitgeliefert wird: V-Collection 5, UVI Grand Piano, Pianoteq 5 Stage, sowie Ableton Live Lite 9. Die V-Collection 5 kann im Live Modus bequem über das Keyboard bedient werden und das Spielgefühl der Pianos kommt, dank der Tastatur, einem echten Flügel sehr nahe.

Es gibt aber auch 2 negative Dinge. Zum einen verstehe ich nicht, warum die Integration in verschiedene DAWs bei den KeyLab Keyboards nicht einheitlich ist. Beim einen funktioniert es einfach so, beim anderen muss Mackie Control eingestellt werden und beim 88er noch was anderes. So gab mir das KeyLab 88 im Zusammenspiel mit Studio One Professional 3 einige Rätsel auf. Dazu später mehr. Und wieso wird das Keyboard ohne USB Kabel ausgeliefert? Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

Nun zur Konfiguration des KeyLab 88 in Studio One 3 Professional:

Zunächst klickt man in der Startoberfläche von Studio One auf externe Geräte, um das Keyboard hinzuzufügen. In dem sich öffnenden Fenster klickt man links auf „Neues Keyboard“ und kann dann rechts den Hersteller und den Namen des Keyboard eintragen. Im Bild zu sehen ist, das alle Kanäle aktiviert ist und das bei „Empfangen von“ und „Senden an“ jeweils das KeyLab 88 eingetragen ist. Somit kann man schon VSTi Instrumente spielen.

 

 

 

 

 

Allerdings ist es nicht möglich, die Transporttaster auf dem Keyboard einzurichten. Deshalb muss nun ein weiteres Keyboard hinzugefügt werden, wobei es sich eigentlich um die PreSonus MIDI Mashine Control handelt, also eine in Studio One enthaltene Software. Auch hier wird bei „Empfangen von“ und bei „Senden an“ das KeyLab 88 ausgewählt. Ist das erledigt, sollte es so aussehen, wie im nächsten Bild.

 

 

 

 

Übrigens ist die Konfiguration in Reason 8/9 ganz einfach. Stelle das KeyLab 61 als Keyboard ein und bei „Empfangen von“ und „Senden an“ das KeyLab 88. Damit funktionieren die Transporttasten.

Fazit:

Das Arturia KeyLab 88 ist eine sehr gute Wahl, wenn es darum geht ein Masterkeyboard mit 88 gewichteten Tasten zu erstehen, die entgegen anders lautender Aussagen keineswegs sehr laut sind. Die Verarbeitung läßt keine Zweifel aufkommen und die Softwareausstattung sucht ihres gleichen. Allerdings braucht es schon einiges an Geduld, will man das Keyboard in der einen, oder anderen DAW konfigurieren. Dass das Keyboard ohne USB Kabel geliefert wird ist absolut unverständlich und trübt den ansonsten sehr guten Eindruck schon ein wenig.

 

 

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