Testbericht – MuLab 10 App und MuLab 10 Plugin von Mu Tools

Im Mai 2024 erschien die MuLab 9.5 Version. Nun wurde die Version 10 vorgestellt, in der es wieder einige wichtige Neuerungungen gibt um die es hier gehen soll. Den Testbericht zu MuLab 9.5 gibt es hier.

Download und Installation:

Beides, die App und das Plugin werden als ZIP Datei heruntergeladen. Nach dem Entpacken und der Eingabe des User Key, ist die App und auch das Plugin sofort verwendbar. Das PlugIn kann in einen Ordner mit weiteren Plugins verschoben werden und sollte nach einem Scan innerhalb einer DAW erkannt werden.

Was ist neu in Version 10?

Racks sind zu einfachen Standard-MUX-Modular-Patches geworden. Ob ein MUX-Patch als Rack gilt und somit im Rack-Desk enthalten ist, hängt allein vom Vorhandensein mindestens eines Rack-Slot-Moduls im MUX-Patch ab.

Dank dieser neuen Modularität können Racks nun eine beliebige Anzahl von Slots haben, statt der festen 6 in MuLab 9. Dank der neuen Modularität sind Racks außerdem modular vollständig editierbar. Das ist praktisch für komplexere Rack-Routings wie Side-Chain, Multi-Output-Synths, Multi-Input-Effekte usw.

Da Racks nun eine variable Slot-Anzahl und damit eine variable Höhe haben, hat der Benutzer die Kontrolle über die Rack-Desk-Höhe, was auch den Einsatz größerer Rack-Fader und -Meter ermöglicht. Folglich können nun auch Rack-Pulte in Frontplatten eine benutzerdefinierte Höhe haben.

Rack-Presets sind nun Standard-MUX-Preset-Dateien. Der Standardspeicherort für Rack-Presets ist der Unterordner „Library/MUX/Racks“, neben den Unterordnern „Effekte“ und „Instrumente“. Falls dort auch der Unterordner „Neue Rack-Vorlagen“ vorhanden ist, kann dieser mehrere Rack-Presets enthalten, aus denen Sie über die Schaltfläche „Rack hinzufügen“ auswählen können.

Da Racks vollständig modular geworden sind, unterstützt das Einfrieren von Racks nun auch die Verwendung von Einfrierpunkten innerhalb der modularen Rackstruktur. Benutzer, die die modulare Struktur des Racks bearbeitet haben, können so präzise steuern, wie ein Rack eingefroren dargestellt werden soll. Sind keine solchen Einfrierpunkte vorhanden, sind die Standard-Einfrierpunkte der Rack-Fader-Eingang (oder, falls kein Rack-Fader vorhanden ist, der Hauptausgang) und die AUX-Ausgänge, wie in M9.

Side Chain einrichten: Die Quellenliste enthält nun alle Rack-Ausgänge sowie alle relevanten Rack-Slot-Ausgänge. (Zuvor waren nur der Haupt-Rack-Ausgang und die Ausgänge des zweiten und höheren Slots enthalten.)

Die neue Funktion „Side Chain löschen“ ergänzt die Funktion „Side Chain einrichten“.

Das neue Modul „Kreativer EQ/Filterbank“ bietet nun mehr Funktionen.

Verbesserte Kurven: Flexibler! Präziser! Benutzerfreundlicher! Die verbesserte Flexibilität und der verbesserte Bearbeitungskomfort steigern die Kreativität. Die verbesserte Kurvenwiedergabegenauigkeit steigert die Klangqualität von MuLab zusätzlich!

Audiosequenzen unterstützen jetzt mehrere Audioausgänge. Dies lässt sich optimal mit der Sub-Rack-Funktion kombinieren: Fügen Sie in einem Rack zusätzliche Audioeingänge hinzu, die mit Sub-Racks verbunden sind. Diese werden alle im Rack-Dashboard angezeigt. Im Audiosequenz-Editor können Sie jetzt auswählen, an welchen Audioeingang bzw. welches (Sub-)Rack eine Audiospur ihre Audioereignisse senden soll. Andere Konfigurationen sind ebenfalls möglich.

Verbessertes Rückgängig-Wiederherstellen: Viele weitere Aktionen, die Module zwischen Spuren, Racks, Modul-Slots und modularen Bereichen einfügen, per Drag & Drop verschieben, kopieren und einfügen, können nun rückgängig gemacht werden. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass es rückgängig gemacht werden kann, sondern vermeidet auch zahlreiche „Sind Sie sicher? (Kein Rückgängig)“-Popup-Fragen, was den musikalischen Workflow deutlich verbessert. Diese Verbesserung war auch für die Integrität des gesamten Rückgängig-Wiederherstellen-Systems notwendig, da die Verwendung von Rückgängig/Wiederherstellen bei bestimmten Kombinationen modulbezogener Aktionen zu einem Absturz führen konnte. Neue Einstellungen zur Definition der Tiefe des Rückgängig-/Wiederherstellen-Verlaufs: Max. Anzahl Rückgängig-/Wiederherstellen-Schritte und Max. Anzahl Rückgängig-/Wiederherstellen-Bytes. Die Standardwerte für diese Einstellungen wurden im Vergleich zu MuLab 9 mehr als verdoppelt.

Multiform-Oszillator: Vektorwellenformen verwenden jetzt eine einzelne Vektorwellenform anstelle einer Start-End-Vektorwellenform. Um eine Vektorwellenform wie in M9.5 von A nach B zu morphen, verwenden Sie einfach zwei Vektorwellenformen nacheinander. Diese neue Methode ist deutlich intuitiver und flexibler.

Viele weitere Verbesserungen!

Erweiterungen:

VST3-Plugins: Neue Funktionen „VST3-Preset öffnen“ und „VST3-Preset speichern“. Verfügbar über die Schaltflächen im oberen Bedienfeld des VST3-Editors sowie über das Kontextmenü.

VST2-Plugins: Neue Funktion „Auf VST3 aktualisieren…“, mit der ein VST2-Plugin auf seine VST3-Version migriert werden kann. Diese Funktion kann über das Kontextmenü eines VST2-Plugins verwendet werden (empfohlen) und ist auch eine Rettungsoption beim Öffnen von Projekten/Presets mit nicht gefundenen VST2-Plugins (nicht empfohlen).

Bei der Migration von VST2 nach VST3 kopiert MuLab die Plugin-Daten, um den Klang zu erhalten. Ob dies gelingt, hängt jedoch vom Plugin ab. MuLab kopiert auch die MIDI-Controller-Zuordnung und die Notenschlüsselnamen, wobei die Parameter-IDs (noch) nicht neu zugeordnet sind und manuell aktualisiert werden müssen.

Da einige VST2-VST3-Zuordnungen auf Hersteller- und Produktnamen basieren und diese Informationen noch nicht in der Plugin-Datenbank zwischengespeichert wurden, erhöht ein vollständiger erneuter Scan der Plugin-Datenbank die Wahrscheinlichkeit einer automatischen VST2-VST3-Zuordnung. Wenn keine automatische Zuordnung gefunden wird, können Sie das passende VST3 aus der VST3-Plugin-Popup-Liste auswählen. 

Das ist nur ein kleiner Auszug was es an Erweiterungen gibt.

Screenshots:

Der MuLab Start Bildschirm, auf dem man aussuchen kann, welche Funktion man nutzen will.

In der „MuLab“ Ansicht kann man, unter anderem, die Audio- und MIDI- Einstellungen vornehmen.

In der „Project“ Ansicht können alle relevanten Einstellungnen zu einem neuen, oder bestehenden Projekt eingestellt werden.

Hat man ein neues Projekt erstellt, erscheint eine Instrumenten- und eine Masterspur. Im Panel der Instrumentenspur kann man auf das Instrument klicken und erhält dann die Ansicht mit dessen Einstellungen.

Klangbeispiele:

Hier habe ich die Demosongs aus MuLab 10 verwendet.

 

MuLab 10 Plugin:

Wer neben MuLab, oder generell eine andere DAW nutzt, aber nicht auf die Effekte und virtuellen Instrumente, welche in MuLab enthalten sind verzichten will, der kann das MuLab 10 Plugin zu einem mehr als günstigen Preis erwerben und installieren.

Hier die Liste der verfügbaren virtuellen Instrumente.

Hier die Liste der verfügbaren Effekte.

 

Fazit:

Ich beschäftige mich ja schon seit einigen Jahren mit MuLab und bin immer noch begeistert, wie einfach es ist, damit zu arbeiten. In der neuen Version sind einige Neuerungen hinzu gekommen, welche den Workflow noch einmal verbessern. Wer noch nicht mit MuLab gearbeitet hat, aber mal „reinschnuppern“ will, kann das mit einer kostenlosen Version tun. Diese ist zwar vom Umfang her eingschränkt, bietet aber einen ersten Eindruck. Gleiches gilt auch für die Plugin Version, welche in der Vollversion alle Effekte und Instrumente von MuLab beinhaltet und das zu einem mehr als fairen Preis. Auch hier gibt es die kleine, kostenlose Version. Wer beide Vollversionen erwirbt, erhält damit Zugang zu lebenslangen, freien Updates.

 

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